FRESKO e.V.

Verein für Bildungs- und Kulturarbeit

Qualifizierte Ausbildungsbegleitung in Betrieb und Berufsschule (QuABB) On- und Offline!

In vielerlei Hinsicht macht es die aktuelle Situation der Pandemie erforderlich unsere Flexibilität zu steigern, immer mit dem Ziel vor Augen die aktuellen Beratungsangebote aufrechtzuerhalten und durchgängig für die Auszubildenden da zu sein. QuABB unterstützt Auszubildende der dualen Ausbildung dabei, ihre Ausbildung zu beenden und bietet dazu Beratung, Coaching und Clearing an. Dazu ein Gespräch mit dem QuABB-Team in Wiesbaden:

Das QuABB-Team auf dem Weg in die Kerschensteinerschule Wiesbaden

Wie hat Sie denn die Pandemie in Ihrer täglichen Arbeit bei der Beratung der Auszubildenden beeinflusst?

Barbara Emmelheinz: Im Frühjahr kam die Schließung der Berufsschulen überraschend auf uns alle zu. Damit ging einher, dass wir unseren „Treffpunkt“ – das QuABB-Büro an der Kerschensteinerschule und mitten im Berufsschulzentrum – vom einen auf den anderen Tag nicht mehr besetzen konnten. Die Schüler waren auch nicht mehr vor Ort. Wir wissen ja, dass die Auszubildenden am liebsten an den Tagen zu uns kommen, wenn sie ohnehin schon in der Berufsschule sind. Glücklicherweise konnten wir unsere Beratung nahtlos aus dem Homeoffice weiterführen, über Telefon oder E-Mail waren wir ja weiterhin auf den gewohnten Wegen zu erreichen.

Das hört sich ja fast so an, als ob es keine größeren Veränderungen gegeben hätte?

Friederike Freund: Das wäre nicht der richtige Eindruck, aber der plötzliche Übergang hat gut funktioniert. Unsere Arbeit mit den Auszubildenden lebt wesentlich vom persönlichen Kontakt und da dieser seither nicht immer möglich ist, haben wir kurzfristig weitere digitale Möglichkeiten angeboten. In der Zwischenzeit hat sich das etabliert und Beratungen sind auch online möglich. Gute Erfahrungen machen wir damit, wenn wir die Auszubildenden vorher persönlich schon kennen gelernt haben. Aber wir haben auch gemerkt, dass es eine zusätzliche Hürde sein kann, wenn sich Auszubildende zum ersten Mal an uns wenden. Trotzdem – so sind wir für Auszubildenden durchgehend erreichbar, auch wenn sie beispielsweise selbst in Quarantäne sein sollten. Neu sind auch Beratungen draußen unter freiem Himmel – sogenannte Walk and Talk Meetings, natürlich mit dem notwendigen Abstand. Diese Möglichkeit nutzen wir auch hin und wieder im Team.

Nina Becker, Friederike Freund, Barbara Emmelheinz und Ewa Hartmann (von links nach rechts)

Hat sich seit dem Frühjahr geändert, weswegen die Auszubildenden Unterstützung von QuABB bekommen wollen?

Ewa Hartmann: Es sind neue Themen dazugekommen, vor allem rechtliche und finanzielle, in die wir uns auch erst einmal einarbeiten mussten: Fragen zur Kurzarbeit beispielsweise. Das betrifft ja alle Arbeitnehmer und natürlich auch die Auszubildenden. Man muss auch fair sein an dieser Stelle: Vieles musste neu entwickelt und gelernt werden und unterliegt nach wie vor Änderungen.

Nina Becker: Wir sind auch sicher, da kommt noch einiges auf die Auszubildenden zu. Abgesehen von veränderten Regelungen während der Ausbildung fallen auch Ausbildungsplätze weg, wenn Betriebe schließen. Und momentan ist es nicht leicht neue Ausbildungsstellen zu finden, da zum Teil Betriebe weniger Ausbildungsplätze anbieten oder mangels Aufträgen gar nicht mehr praktisch ausbilden können. Da sind kreative Ideen zur Lösung solcher Schwierigkeiten erforderlich.

Mit der Coronakriese müssen auch Netzwerke zu Partnern auf Distanz gepflegt werden…

Barbara Emmelheinz: Ja, da hat sich auch viel verändert. Wir tauschen uns intensiv mit Kolleg*innen von anderen Standorten aus, da profitieren wir von guten Ideen und lernen viel voneinander. Wir profitieren an dieser Stelle sehr davon, dass QuABB ein hessenweites Projekt ist und wir gute Unterstützung von der INBAS-Koordinierungsstelle erhalten. Darüber hinaus lernen wir auch von Projekten aus anderen Bereichen dazu. Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration hat im aktuellen ESF Kompakt mehrere ESF-Projekte zu dem neuen Arbeitsalltag in der Corona-Krise befragt, da ist QuABB auch dabei. (Seiten 14 und 15) Das ist wirklich interessant. Die Publikation ist auf der Webseite www.esf-hessen.de veröffentlicht.

Text: frd, FRESKO e.V., Foto: Barbara Tiez-Grischow

Kommentare sind geschlossen.