FRESKO e.V.

Verein für Bildungs- und Kulturarbeit

Sprachliche Hürden und Herausforderungen in der Ausbildung nehmen

Die Ausbildungsbegleiterinnen der Qualifizierten Ausbildungsbegleitung in Betrieb und Berufsschule (QuABB) hatten einen kurzen Weg beim Vorschlag der Expertin für eine Weiterbildung für die hessischen QuABB Kollegeninnen und -Kollegen: Mit Dr. Karin Wullenweber, verantwortlich für die Programmentwicklung fanden sie ihre Referentin für einen Fachnachmittag „im eigenen Haus“ – bei FRESKO e.V.

16 Ausbildungsbegleiterinnen beschäftigten sich in der Weiterbildung intensiv mit Fragen, Problemlagen und Lösungsansätzen rund um das Thema Sprache in der Ausbildung, unter ihnen auch Barbara Emmelheinz, die Wiesbadener Beraterin von FRESKO e.V.

Barbara Emmelheinz: Viele unserer Ratsuchenden haben Schwierigkeiten in der Ausbildung, die mit ihren Sprachkenntnissen zusammenhängen. Wir pflegen bei FRESKO e.V. den Austausch über das eigene Projekt hinaus. Daher haben wir uns schon häufig mit Karin Wullenweber über berufsbezogene Sprache ausgetauscht. Aus den regelmäßigen Treffen mit den hessischen Kollegen/-innen wissen wir, dass alle sich mit den unzureichenden Sprachkenntnissen der Azubis beschäftigen. Wir erwarten in der nächsten Zeit verstärkt Beratungen wegen nicht bestandener Prüfungen aufgrund der Sprache.

Karin Wullenweber: Ich wusste schon aus den Gesprächen mit den QuABB-Kolleginnen, dass das Problem immer drängender wird. Ich kenne es ja zudem aus meiner eigenen langjährigen Arbeit mit Azubis mit Sprachförderbedarf.

Barbara Emmelheinz: Das war ein wichtiger Aspekt, dass Karin direkt aus der Praxis kommt. Der Workshop behandelte dadurch genau die Themen, die uns Beratenden auf den Nägeln brennen.

Karin Wullenweber: Ja, auch die Fragerunde am Anfang zeigte, was ich erwarte hatte: Die Beratenden brauchen erstens mehr Wissen über das Sprachniveau der Azubis und wie sie dies erreichen, z.B. mit welchen Kursen oder was die DaZ-Zertifikate aussagen.

Zweitens müssen sie die spezifischen Probleme kennen, die sich sprachlich in der Ausbildung auswirken. Damit hängt zusammen, in welche Richtung beraten wird, z.B. ob eine angebotene Deutschförderung für den zu beratenden Azubi überhaupt sinnvoll ist.

Und drittens brauchen sie Unterstützung dabei, wenn Azubis in die Beratung kommen, die wenig Deutsch verstehen. Es ist schon ein bisschen bedenklich, dass fast alle Beratenden berichtet haben, dass Geflüchtete in Ausbildung sind, die kaum schreiben können und oft noch nicht mal A2 erreicht haben.

Barbara Emmelheinz: Dieser Fachnachmittag war eine echte Bereicherung. Das haben uns auch die Kollegen/-innen zurückgemeldet. Da das Thema sehr komplex ist und an Aktualität nicht verlieren wird, haben wir bei der Koordinierungsstelle von Inbas bereits den Wunsch nach einer Fortsetzung formuliert.

Karin Wullenweber: Ich freue mich darauf!

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