Ehrenamtliche sind nach wie vor ein tragender Erfolgsfaktor für Teilhabe und Integration von Menschen mit Migrations- und vor allem für Menschen mit Fluchthintergrund. Die Aufgaben im Ehrenamt haben sich im Lauf des Engagements jedoch gewandelt: Die Zeiten der „Ersten Hilfe“ sind vorbei. Heute benennen viele Ehrenamtliche die Begleitung der Geflüchteten in die Arbeitswelt als wichtigstes Anliegen.
Im Projekt „Qualifizierung und Vernetzung von Ehrenamtlichen und Gemeinden zur Zusammenarbeit in der Flüchtlingsarbeit“ der Robert-Bosch-Stiftung hat FRESKO e.V. bereits im vergangenen Jahr Bedarfe erfasst und 2018 sowie zu Beginn des Jahres 2019 in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Landesnetzwerk „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ Workshops zu verschiedenen Fragestellungen ausgerichtet, die den Ehrenamtlichen in ihrer Arbeit mit Menschen mit Fluchthintergrund unmittelbar und tagtäglich begegnen.
Am Beginn der Workshop-Planung hatte eine Abfrage gestanden, welche Themen die ehrenamtlich Engagierten besonders interessieren. Und die Planung reflektierte im Folgenden diese Bedarfe als roten Faden, sodass sich über die einzelnen Workshops hinweg der Austausch vertiefte und intensivierte: Themen konnten erneut aufgegriffen, fortgesetzt, um Aspekte erweitert werden. Auch die Vernetzung der Ehrenamtlichen untereinander wurde so gefördert, weil die Veranstaltungsreihe der thematischen Workshops eine kontinuierliche Plattform schuf und damit Möglichkeiten, sich zu treffen und gemeinsam zu arbeiten.
Fachliche Begleitung und Raum für Vernetzung
Mit der Robert-Bosch-Stiftung hat das Projekt „Qualifizierung und Vernetzung“ einen verlässlichen Förderpartner, der sich gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen stellt und gemeinsam mit regionalen und lokalen Partnern zukunftsfähige Lösungen entwickeln möchte. Das Projekt hat den Auftrag, die ehrenamtlich Engagierten im Rheingau-Taunus-Kreis in ihrer wichtigen Arbeit eng fachlich zu begleiten und Raum für Vernetzung untereinander entstehen zu lassen.
Im dritten und letzten Workshop am 11. Februar im ZEBRA-Büro in Geisenheim ging es um die Grundlagen der interkulturellen Kommunikation. Die breitgefächerte Veranstaltung bot theoretisches Fachwissen und führte die Teilnehmenden in die Thematik ein. Die Trainerinnen des IQ Teilprojekts „Interkulturelle Öffnung“ bei FRESKO e.V. stellten gezielt den Bezug zur Arbeitswelt her und verbanden die Theorie mit dem Alltag der Ehrenamtlichen.
Austausch zu Erfahrungen und Lösungsstrategien
Mit Übungen und praktischen Tipps gestalteten die Trainerinnen den Workshop authentisch als einen Raum, in dem die Engagierten Erfahrungen und Erlebnisse berichten, ihr eigenes Erleben reflektieren und Rückmeldungen der Anwesenden erhalten konnten.
Der vorangegangene zweite Workshop zum Thema „Konflikte und Missverständnisse vor und während der Beschäftigung vermeiden“ am 21. Januar hatte eine Reflexion darüber ermöglicht, wie die eigene Arbeitswelt erlebt wird und wie sie wohl auf Geflüchtete wirkt, um schließlich gemeinsam Besonderheiten oder gar Hürden zu erkennen und Lösungsideen zu diskutieren. Daneben hatte der Abend auch Raum zum Austausch der eigenen Erfahrungen geboten. Es hatte reichlich Gesprächsstoff und großes Interesse bei den engagierten Ehrenamtlichen gegeben. Das Thema Arbeitsmarktintegration war mit diesem Workshop nicht abgeschlossen und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten den Wunsch geäußert, verschiedene Fragen beim Workshop am 11. Februar noch einmal aufzugreifen.