FRESKO e.V.

Verein für Bildungs- und Kulturarbeit

Mathematik ganz anders: InteA-Schülerinnen und -Schüler auf Ausflug ins mathematikum Gießen

Für junge zugewanderte Menschen sind mangelnde Sprachkompetenzen eine der größten Hürden bei der Integration in das deutsche Bildungssystem und bei der Eingliederung in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Im Rahmen des Landesprogramms InteA – Integration durch Anschluss und Abschluss werden seit 2016 in Hessen zweijährige Deutsch-Intensivklassen zur Sprachförderung an beruflichen Schulen eingerichtet. Den Schülerinnen und Schülern in den Intensivklassen an die Seite gestellt sind Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen. FRESKO e.V. setzt das sozialpädagogische Angebot, das durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration finanziert wird, mit zwei Schulen in Wiesbaden um: mit der Kerschensteinerschule und mit der Friedrich-List-Schule, beide im Berufsschulzentrum Wiesbaden.

Pi. Haben Sie schon einmal eine Zahl mit so vielen Nachkommastellen gesehen?

Die FRESKO e.V.-Sozialpädagoginnen Sirin Akyol und Aleksandra Bjelanovic und ihr Kollege Felix Beßler erarbeiten – neben vielen anderen Elementen ihres Auftrags – mit den jungen Erwachsenen individuelle Lebens- und Berufswege, helfen ihnen bei der Berufsorientierung, machen mit den InteA-Klassen Bewerbungstrainings, suchen gemeinsam mit den jungen Leuten nach Praktikumsplätzen und unterstützen sie auch bei den Projektprüfungen für den Hauptschulabschluss.

Im sozialpädagogischen InteA-Arbeitsauftrag stehen aber auch „erlebnispädagogische Angebote und Ausflüge“. Die InteA-Schülerinnen und -Schüler erleben sich bei diesen Aktivitäten außerhalb des Unterrichts und der Zeit, die der Schule gewidmet ist, noch einmal anders als eine Gruppe von jungen Menschen mit gemeinsamen wie auch unterschiedlichen Interessen, Stärken und Strategien, mit neuen Eindrücken umzugehen.

Aha! Geometrie zum Anfassen.

Das fördert den Zusammenhalt innerhalb der Klasse und trägt zur Entwicklung jeder und jedes einzelnen zu selbständigen wie sozialen Erwachsenen bei. Und nicht zuletzt fördern solche Angebote die Teilhabe aller an der Gesellschaft.

So machte sich also die Klasse „InteA 1“ im Frühjahr auf den Weg nach Gießen, um das mathematikum zu besuchen – das erste mathematische Mitmach-Museum der Welt, in dem Mathematik erlebbar wird. Natürlich waren an dem einen Ausflugstag nicht alle der über 170 Exponate auf drei Etagen zu schaffen. Die InteA-Schülerinnen und -Schülern hatten daher vorher besprochen, was unbedingt angeschaut und ausprobiert werden sollte.

Mathematik durch eigenes Experimentieren und Ausprobieren zu erleben – ganz anschaulich und greifbar, oft überraschend und erheiternd – das zog alle in den Bann und alle waren mit ganzem Gehirn- und Körpereinsatz dabei.

Aha! Noch mal Geometrie zum Anfassen.

Bei den einen standen die Knobelspiele hoch im Kurs. Andere wiederum fanden es toll, von der Riesenseifenhaut eingehüllt zu werden, an Spiegeln Figuren zu bilden oder geometrische Körper nachzuahmen. Selbst Schülerinnen und Schülern, die sich selbst zuvor geradeheraus als Mathemuffel bezeichnet hätten, war die Freude an den Puzzles und Experimenten ins Gesicht geschrieben.

Im Anschluss versorgten sich alle in der Cafeteria des Museums mit Snacks und Kaffee und tauschten miteinander ihre Erlebnisse und Erfahrungen des Tages im mathematikum aus. Ein gelungener Tag, der allen sicherlich in sehr schöner Erinnerung bleiben wird!

 

 

 

 

Die Riesenseifenhaut.

Hinweis auf die Projektförderung: Es handelt um eine gemeinsame Förderung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) und des Hessischen Kultusministeriums (HKM).

    

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