FRESKO e.V.

Verein für Bildungs- und Kulturarbeit

Das ALFA-Mobil zu Gast in Eltville zusammen mit FRESKO e.V. und dem Mehrgenerationenhaus

Viele Erwachsene haben Probleme mit dem Lesen und Schreiben

Zeitung lesen, Notizen für den Kollegen schreiben, eine E-Mail verschicken oder den Kindern etwas vorlesen – für viele Erwachsene sind diese Alltagshandlungen kaum zu überwindende Hürden. Um auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen, kam das ALFA-Mobil des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung e.V. (BVAG) am 08. März nach Eltville am Rhein.

Das ALFA-Mobil-Team mit dem Eltviller Bürgermeister Patrick Kunkel sowie Mitarbeiterinnen des Mehrgenerationenhauses Eltville und von FRESKO e.V.

Zusammen mit dem Mehrgenerationenhaus Eltville und FRESKO e.V. veranstalteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ALFA-Mobils einen Aktionstag im Foyer der Märkte REWE, TAKKO und Deichmann am Kiliansring, um Jugendlichen und Erwachsenen, die ihre Schreib- und Lesekenntnisse verbessern möchten, sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren Hinweise auf Unterstützungsmöglichkeiten – insbesondere das Lerncafé Eltville – zu geben.

Bürgermeister Patrick Kunkel im Gespräch mit den ALFA-Team-Mitarbeiterinnen Agnieszka Jaworska und Marula Sednawi und Lernbotschafter Dan Mohr

Betroffene sind häufig von sozialer oder beruflicher Teilhabe ausgeschlossen und verstecken sich

Wichtig ist es, das Problem in die Öffentlichkeit zu tragen, um es von Tabu und Stigma zu befreien. Deshalb war am Beratungsstand auch ein sogenannter Lernbotschafter mit dabei: Dan Mohr hat erst im Erwachsenenalter begonnen, Lesen und Schreiben zu lernen. Er berichtete von seinen eigenen Erfahrungen und trug so ganz authentisch dazu bei, dass das Thema nicht schambehaftet sein muss.

Dan Mohr konnte vor Beginn seines Kurses nicht lesen und schreiben, in der Schule sei er immer so durchgerutscht, berichtete er. Aber er war schon gleich zu Beginn als Lernbotschafter für das ALFA-Mobil mit dabei, um andere zur Kursteilnahme zu ermutigen. Er erzählte, dass er damals von seiner Frau zum Kurs geschickt wurde und dies nicht bereut hat. Wenn er sich früher immer verstecken musste und Gründe wie eine vergessene Brille vorschob, um nicht lesen zu müssen, ist er jetzt froh, dass er ohne Hilfe den Busfahrplan oder alle Schilder auf seiner Strecke beim Motorradfahren lesen kann. Er ist stolz darauf, was er erreicht hat, und sagt über sich selbst: „Ich bin jetzt glücklich.“

Auch Patrick Kunkel, Bürgermeister von Eltville, kam zum Stand, um sich über das Thema und über das Lerncafé zu informieren, und betonte, wie wichtig es für ihn und die Stadt Eltville sei, Menschen mit diesem Hilfsangebot zu erreichen.

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