FRESKO e.V.

Verein für Bildungs- und Kulturarbeit

19. Mai 2023
von Wencke Strauss
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FRESKO im Fokus: Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE) – Interview mit einem „Ehemaligen“

Robel K. ist 25 Jahre alt, stammt aus Eritrea und lebt inzwischen seit 9 Jahren in Deutschland. Er war Teilnehmer des Projektes „Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE)“, das im Auftrag der Landeshauptstadt Wiesbaden junge Menschen unter 25 beim Start in die Ausbildung und gegebenenfalls auch durch die gesamte Ausbildungszeit begleitet.Vor einigen Monaten hat Robel seine Abschlussprüfung zum Kaufmann im Einzelhandel erfolgreich abgelegt. Heute ist er fester Mitarbeiter im Kooperationsbetrieb, also dem Betrieb, in dem er den praktischen Anteil seiner Ausbildung absolviert hat. Er erzählt uns, wie er zu der Ausbildung bei BaE gekommen ist und warum er es jederzeit wieder genauso machen würde.

Robel, wie kam es eigentlich dazu, dass Sie Ihre Ausbildung bei FRESKO e. V. gemacht haben?

Die BaE-Mitarbeiterinnen Gisela Schmidt (links) und Sarah Schmitt mit Robel K. vor dem Haupteingang von FRESKO e.V. in der Rheinstraße 36 in der Wiesbadener Innenstadt

Ich hatte nach meinem Schulabschluss eine Ausbildung zum Sozialassistenten begonnen, dann habe ich aber schnell gemerkt, dass mein Deutsch noch nicht ausreicht und ich ohne Unterstützung eine Ausbildung nicht schaffen kann. Ein Freund, der vorher seine Ausbildung bei FRESKO e. V. gemacht hatte und sehr froh war über die Unterstützung, die er dort bekommen hat, hat mir geraten, es doch dort auch zu versuchen. So war ich dann froh, dass ich vom Jobcenter zur BaE bei FRESKO e. V. zugewiesen wurde.

 

Und entsprach das, was Sie dann in der BaE erlebt haben, Ihren Erwartungen?

Absolut! Ich wurde von Anfang an gut beraten und unterstützt. Ich gehe gerne mit Zahlen um und interessiere mich außerdem für Autos, deshalb bin ich mit dem Berufswunsch „Automobilkaufmann“ zur BaE gekommen. Für diese schwierige Ausbildung reichte aber mein damaliges Sprachniveau noch nicht aus. Mein alternativer Berufswunsch war Kaufmann im Einzelhandel. Das Team der BaE hat sich sehr darum bemüht, einen zu mir passenden Betrieb zu finden und so konnte ich meine Ausbildung wenn auch nicht zum Automobilkaufmann aber doch in der Automobilbranche machen.

Anfangs war es sehr schwer für mich. Besonders der Unterricht in der Berufsschule fiel mir schwer. Ich musste ja im Prinzip zwei Dinge gleichzeitig lernen – einmal die Sprache und den eigentlichen Unterrichtsinhalt. Auch wenn ich mich sehr konzentriert habe, habe ich trotzdem längst nicht alles verstanden. Besonders schwierig wurde es dann, als wegen der Corona-Pandemie der Berufsschul-Unterricht nur noch online stattfand. Das alles hätte ich ohne den Sprachförderunterricht und den Stützunterricht bei FRESKO e. V. nicht geschafft. Hier wurde mir immer alles, was ich in der Schule nicht verstanden habe, erklärt. Dieser Unterricht ist etwas ganz Besonderes, das man in einer ’normalen‘ Ausbildung nicht bekommt.

Bei FRESKO e.V. erhielt Robel K. neben Stützunterricht und Ausbildungsbegleitung von den BaE-Mitarbeiterinnnen Unterstützung in allen Lebenslagen

Auch die Vorbereitung auf die Prüfungen hat mir wirklich gutgetan. Nicht nur, weil mein Wissen dadurch nochmal gefestigt wurde, sondern vor allem auch dadurch, dass das Simulieren der Prüfungssituation mir ein bisschen Nervosität genommen hat.

Aber auch über den Unterricht hinaus bekam ich bei FRESKO e. V. in allen Lebensbereichen die Unterstützung, die ich gerade brauchte. Für mich war es wichtig, auch bei organisatorischen Dingen oder Amtsangelegenheiten Hilfe zu bekommen. Auch mit Problemen im privaten Bereich konnte ich jederzeit zum BaE-Team kommen. Manchmal, wenn ich das Gefühl hatte, dass mir alles zu viel wird und ich mit Motivationsproblemen zu kämpfen hatte, wurde ich immer wieder aufgebaut – je nach Situation mal sanfter und mal energischer.

Ich kann nur sagen, dass ich von Anfang bis Ende meiner Ausbildung froh war, bei FRESKO e. V. zu sein!

Das Interview führte Gisela Schmidt vom FRESKO e.V.-BaE-Team.

5. Mai 2023
von Wencke Strauss
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Mathematik ganz anders: InteA-Schülerinnen und -Schüler auf Ausflug ins mathematikum Gießen

Für junge zugewanderte Menschen sind mangelnde Sprachkompetenzen eine der größten Hürden bei der Integration in das deutsche Bildungssystem und bei der Eingliederung in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Im Rahmen des Landesprogramms InteA – Integration durch Anschluss und Abschluss werden seit 2016 in Hessen zweijährige Deutsch-Intensivklassen zur Sprachförderung an beruflichen Schulen eingerichtet. Den Schülerinnen und Schülern in den Intensivklassen an die Seite gestellt sind Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen. FRESKO e.V. setzt das sozialpädagogische Angebot, das durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration finanziert wird, mit zwei Schulen in Wiesbaden um: mit der Kerschensteinerschule und mit der Friedrich-List-Schule, beide im Berufsschulzentrum Wiesbaden.

Pi. Haben Sie schon einmal eine Zahl mit so vielen Nachkommastellen gesehen?

Die FRESKO e.V.-Sozialpädagoginnen Sirin Akyol und Aleksandra Bjelanovic und ihr Kollege Felix Beßler erarbeiten – neben vielen anderen Elementen ihres Auftrags – mit den jungen Erwachsenen individuelle Lebens- und Berufswege, helfen ihnen bei der Berufsorientierung, machen mit den InteA-Klassen Bewerbungstrainings, suchen gemeinsam mit den jungen Leuten nach Praktikumsplätzen und unterstützen sie auch bei den Projektprüfungen für den Hauptschulabschluss.

Im sozialpädagogischen InteA-Arbeitsauftrag stehen aber auch „erlebnispädagogische Angebote und Ausflüge“. Die InteA-Schülerinnen und -Schüler erleben sich bei diesen Aktivitäten außerhalb des Unterrichts und der Zeit, die der Schule gewidmet ist, noch einmal anders als eine Gruppe von jungen Menschen mit gemeinsamen wie auch unterschiedlichen Interessen, Stärken und Strategien, mit neuen Eindrücken umzugehen.

Aha! Geometrie zum Anfassen.

Das fördert den Zusammenhalt innerhalb der Klasse und trägt zur Entwicklung jeder und jedes einzelnen zu selbständigen wie sozialen Erwachsenen bei. Und nicht zuletzt fördern solche Angebote die Teilhabe aller an der Gesellschaft.

So machte sich also die Klasse „InteA 1“ im Frühjahr auf den Weg nach Gießen, um das mathematikum zu besuchen – das erste mathematische Mitmach-Museum der Welt, in dem Mathematik erlebbar wird. Natürlich waren an dem einen Ausflugstag nicht alle der über 170 Exponate auf drei Etagen zu schaffen. Die InteA-Schülerinnen und -Schülern hatten daher vorher besprochen, was unbedingt angeschaut und ausprobiert werden sollte.

Mathematik durch eigenes Experimentieren und Ausprobieren zu erleben – ganz anschaulich und greifbar, oft überraschend und erheiternd – das zog alle in den Bann und alle waren mit ganzem Gehirn- und Körpereinsatz dabei.

Aha! Noch mal Geometrie zum Anfassen.

Bei den einen standen die Knobelspiele hoch im Kurs. Andere wiederum fanden es toll, von der Riesenseifenhaut eingehüllt zu werden, an Spiegeln Figuren zu bilden oder geometrische Körper nachzuahmen. Selbst Schülerinnen und Schülern, die sich selbst zuvor geradeheraus als Mathemuffel bezeichnet hätten, war die Freude an den Puzzles und Experimenten ins Gesicht geschrieben.

Im Anschluss versorgten sich alle in der Cafeteria des Museums mit Snacks und Kaffee und tauschten miteinander ihre Erlebnisse und Erfahrungen des Tages im mathematikum aus. Ein gelungener Tag, der allen sicherlich in sehr schöner Erinnerung bleiben wird!

 

 

 

 

Die Riesenseifenhaut.

Hinweis auf die Projektförderung: Es handelt um eine gemeinsame Förderung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) und des Hessischen Kultusministeriums (HKM).

    

16. Februar 2023
von Wencke Strauss
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„PUSCH, die beste!“-Klasse an der IGS Obere Aar wieder mit Erfolgen

Zwischen dem 24. und dem 30. Januar 2023 fanden in der PUSCH-Klasse an der Integrierten Gesamtschule (IGS) Ober Aar in Tanusstein-Hahn die Projektprüfungen und damit Teil 1 der Hauptschulabschlussprüfung statt. Die PUSCH-Schülerinnen und Schüler hatten drei Teams gebildet, die sich mit folgenden Themen beschäftigt haben:

„Türkische Küche“ – mit Pausenverkauf zugunsten der für Mai 2023 geplanten Klassenfahrt

„Herstellung von Brötchen und Kuchen“ – ebenso mit Pausenverkauf zugunsten der für Mai 2023 geplanten Klassenfahrt

„Nussknacker aus Pappe“ – Bauen einer menschengroßen Figur als Weihnachtsdekoration

Und das Ergebnis? Alle Prüfungen wurden nicht nur bravourös bestanden, sondern haben während der Durchführung auch viel Spaß gemacht!

Die in den Pausen servierten Speisen und Kuchen haben sehr gut geschmeckt. Die Leckereien, die an den Verkaufsständen angeboten wurden, wurden buchstäblich bis auf den letzten Krümel verputzt. Und zum Schluss war die Klassenkasse mit 100 Euro gestärkt! Auch der freistehende Nussknacker ist sehr gut gelungen und wird entweder der Schule als Weihnachtsdeko angeboten oder einem Kindergarten gespendet.

Anfang Februar gab es dann die Halbjahreszeugnisse. So einen Jubel und so viel Freude wie bei diesem Ereignis gibt es nicht täglich. Fast alle PUSCH-Schülerinnen und -Schüler haben aufgrund ihrer guten Noten die Eignung für die weiterführende Schule erlangt.

Wie es für sie weitergehen soll, stellt sich demnächst heraus. Anfang Februar 2023 hat für alle ein Betriebspraktikum begonnen. Damit haben die Mädchen und Jungen der PUSCH-Klasse eine Chance, nicht nur einen Beruf kennenzulernen, sondern im Anschluss an das Praktikum auch eine Ausbildungsstelle zu finden. Wir sind alle gespannt, was das Praktikum mit sich bringt!

Herzlichen Glückwunsch, liebe PUSCH-Klasse. Ihr seid die Besten! Das Klassenmotto: „PUSCH: die Beste!“ ist nach wie vor aktuell.

Ewa Hartmann, Sozialpädagogin der PUSCH-Klasse

12. Dezember 2022
von Wencke Strauss
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Eine Schulwoche voller Ereignisse! Die PUSCH-Klasse in Aktion in Taunusstein und Wiesbaden

Die Schülerinnen und Schüler der PUSCH-Klasse an der IGS Obere Aar in Taunusstein, in sozialpädagogischer Begleitung durch eine erfahrene FRESKO e.V.-Pädagogin, haben hinter sich eine November-Woche voller toller Ereignisse. Die Klasse – die einfach klasse ist! – setzt sich zusammen aus vielen sehr ideenreichen und engagierten jungen Menschen, die den Sinn der Gemeinschaft leben, zusammen lernen und als Menschen wachsen. Damit der Wunsch, eine Klassenfahrt nach Berlin durchzuführen, in Erfüllung gehen kann, hatten die Mädchen und Jungen der PUSCH-Klasse schon im Herbst den Entschluss gefasst, zum Auffüllen der Klassenfahrtkasse verschiedene Aktionen an ihrer Schule zu starten.

Zum einen gab es am 15. November 2022 eine große Aktion mit Kuchen-, Waffel- und Getränkeverkauf während der Prüfung der Jahrgangstufe 10. Die Eltern hatten leckeren Kuchen und den Waffelteig gespendet, Frau Hakimi von der IGS Obere Aar und die PUSCH-Pädagogin von FRESKO e.V., Ewa Hartmann, hatten für die Getränke gesorgt. Die Vorbereitung für den Verkauf und alle Verkaufsdienste wurden bravourös durchgeführt und die PUSCH-Schülerinnen und -Schüler konnten an diesem Tag mehr als 100,- Euro einnehmen!

Am 18. November dann gab es eine Schülerdisko für die 9. und 10. Klassen der IGS Ober Aar in der Schulmensa. Auch hierbei hat die PUSCH-Klasse ihre Orgatalente gezeigt und die Disko mit Bravour ‚geschmissen‘. Der Spaßfaktor erreichte den höchsten Pegel! Die Disko wird wohl sicher in die Schullegenden eingehen. Und schön war es auch, alle PUSCH-Schülerinnen und -Schüler dabei zu erleben, wie sie die Veranstaltung nicht nur sehr professionell vorbereiteten und nach ihrem Plan präzise umsetzten. Sondern durch Verkauf der Getränke und Snacks auch einiges an Geld für ihre Klassenfahrt einnehmen konnten. An dieser Stelle ein riesengroßes Dankeschön für die Unterstützung an den PUSCH-Klassenlehrer Herrn Schneckenbühl! Die Klasse plant schon weitere derartige Aktionen und man kann sich sicher sein, dass sie ebenso so gut gelingen werden.

PUSCH-Schülerinnen und Klassensprecherinnen Roxana und Ayten bei der Schülerdisko in der IGS Obere Aar

In derselben arbeits- und ereignisreichen Woche, am 16. November, nahmen die PUSCH-Schülerinnen und Schüler am Tag der Offenen Tür der Kerschensteinerschule im Berufsschulzentrum in Wiesbaden teil – diesmal als Besucherinnen und Besucher, die genießen konnten, was wiederum andere sich ausgedacht und vorbereitet hatten und präsentierten. Zu Beginn der Führung navigierten die Mediengestalterinnen und -gestalter, also die Auszubildenden auf dem Weg zu einem beruflichen Abschluss im Berufsfeld Druck- und Medientechnik, durch ihre Angebote.

Die Schülerinnen und Schüler der PUSCH-Klasse waren besonders von der Siebdrucktechnik und von der Arbeit mit Licht in einem professionellen Fotostudio beeindruckt, haben die Glaswerkstatt erlebt und haben Animationstechniken mit dem Programm Photoshop kennengelernt. Spannend war auch der Besuch bei anderen Gestalterinnen und Gestaltern, nämlich solchen, die einen Abschluss im Berufsfeld Körperpflege anstreben: Die Friseurinnen und Friseure stellten Frisuren aus verschiedenen Epochen zur Schau. Und berieten auch dazu, welche Farben zu welchem Typ und welcher Person passen.

Die Klasse hat auch Angebote der InteA-Klassen wahrgenommen, die ebenfalls von FRESKO e.V.-Pädagoginnen und -pädagogen begleitet werden und die bunt-international aus Schülerinnen und Schülern mit Einwanderungshintergrund zusammengesetzt sind. Man probierte internationale Speisen. Und einzelne Schülerinnen bzw. Schüler haben sich sogar Henna-Tattoos malen lassen, einen traditionellen und mit der Zeit vergänglichen Körperschmuck.

PUSCH-Schülerin Batoul beim Tag der Offenen Tür der Kerschensteinerschule Wiesbaden

Das Angebot der Barmer-Krankenkasse zum Thema Ausbildung und Suchtprävention kam bei den PUSCH-Schülerinnen und -Schülern an diesem gelungenen Tag der Offenen Tür der Kerschensteinerschule ebenso sehr gut an. Somit hat sich also der Tagesausflug nach Wiesbaden wirklich gelohnt!

Die für die PUSCH-Klasse zuständige FRESKO e.V.-Sozialpädagogin Ewa Hartmann begleitete und unterstützte mit großer Freude die Ereignisse der Woche und kann aus vollem Herzen das Klassenmotto der Klasse 2022/2023 bestätigen: „PUSCH, die beste!“ Diese Woche wird allen sicher lange in Erinnerung bleiben. Nicht zuletzt die zufriedenen und stolzen Gesichter der PUSCH-Schülerinnen und -Schüler bieten davon ein bleibendes Zeugnis.

Ewa Hartmann, Sozialpädagogin der PUSCH-Klasse

12. September 2022
von Wencke Strauss
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Ein Abschied und ein Neuanfang – Praxis und Schule für den Hauptschulabschluss und einen erfolgreichen Start ins Berufsleben (PuSch) geht, Praxis und Schule (PUSCH) kommt

Die Maßnahme Praxis und Schule für den Hauptschulabschluss und einen erfolgreichen Start ins Berufsleben (PuSch) ist in der Variante PuSch B zu Ende gegangen. Durchgeführt wurde PuSch B an beruflichen Schulen, in Wiesbaden lief die Maßnahme vom 01. August 2015 bis zum 31. Juli 2022 an der Kerschensteinerschule im Berufsschulzentrum. FRESKO e.V. hat die PuSch B-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer über diese Jahre hinweg sozialpädagogisch begleitet und hatte viele Erfolge zu verbuchen.

In jedem Schuljahr haben Schülerinnen und Schüler ihren ersehnten Hauptschulabschuss im 11. Schulbesuchsjahr erlangt bzw. sind in eine Ausbildungsstelle oder in weitere Anschlussperspektiven vermittelt worden. Einige von ihnen konnten sich sogar für auf den Hauptschulabschluss aufbauende Schulformen qualifizieren. Ein PuSch B-Teilnehmer ‚der ersten Stunde‘ studiert heute Informatik und gab bereits Nachhilfe im Bereich Mathematik in PuSch B-Klassen!

Ewa Hartmann, die PuSch B sieben Jahre lang als Sozialpädagogin begleitet hat, ist stolz auf diese Erfolge: „Ich treffe ehemalige Schülerinnen und Schüler aus meinen Klassen in Einzelhandelsgeschäften an der Kasse oder im Laden, wo sie ihre Ausbildung machen oder nach Ausbildungsabschluss beschäftigt sind. Ich treffe sie beim Bäcker, wenn ich Brötchen hole. In den verschiedenen Ausbildungsbereichen der Domäne Mechtildshausen.

Auch bei der Praktikumsakquise für PuSch-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer habe ich immer wieder von verschiedenen Handwerksbetrieben erfahren, dass sie mit unseren Ehemaligen, die nun bspw. als Anlagemechaniker oder Elektroniker ihre Ausbildung machen, sehr zufrieden sind. Ein schönes Gefühl zu wissen, dass diese jungen Menschen sich beruflich weiterentwickeln und ihre Zukunft Fahrt aufgenommen hat!“

Im Schuljahr 2021/2022 haben Ewa Hartmann und Sirin Akyol, eine weitere erfahrene und einfühlsame FRESKO e.V.-Kollegin, die letzte PuSch B-Klasse gemeinsam betreut und „viel Spaß dabei gehabt“, so Hartmann. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Jahres hatten einen besonders hohen Förderbedarf in allen Lernfächern, aber immerhin vier von 13 aus dieser Klasse haben den Hauptschulabschluss geschafft. Ein Schüler ist anschließend in Ausbildung eingemündet. Infolge einer sehr guten Zusammenarbeit mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit und mit dem Jobcenter der Landeshauptstadt Wiesbaden konnten alle anderen ehemaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Fördermaßnahmen vermittelt werden.

„Schade, dass PuSch B nun endet“, meint Hartmann, „und nur PuSch A, der erste Teil des ursprünglichen PuSch-Konzepts, als Fördermaßnahme an den Hauptschulen in die neue Förderperiode des Europäischen Sozialfonds, kurz: ESF, übernommen wurde.“ Der ESF ist neben dem Land Hessen Kofinanzierer des Programms. Statistiken zeigen, dass PuSch B ein Tor für die Zukunft für viele benachteiligte Jugendliche gewesen ist, die sich für den schulischen Weg entschieden haben. Das Programm hatte also nachweislich Erfolg, wird aber dennoch eingestellt. „Viele Jugendliche werden nun in Zukunft leider auf der Strecke bleiben“, bedauert die Pädagogin.

FRESKO e.V. und Ewa Hartmann blicken jetzt nach vorne – mit der Übernahme der sozialpädagogischen Betreuung der Schülerinnen und Schüler im Programm Praxis und Schule (PUSCH), wie der neue Name lautet, zum 01. August 2022 an der IGS Obere Aar in Taunusstein. „Nun beginnt ein neues Kapitel. Ich freue mich sehr darüber!“, sagt Hartmann.

9. August 2022
von Wencke Strauss
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Vom ESF zum ESF Plus – Bildungscoaches von FRESKO e.V. beraten zu vielfältigen beruflichen Weiterbildungen

FRESKO e.V. hat viele Beschäftigte und Unternehmen zu den Möglichkeiten beruflicher Nachqualifizierung beraten. Die Bildungscoaches Frau Ackermann und Frau Weinreich haben dabei im Rahmen des Projektes Pro Abschluss die Beschäftigten begleitet und durch die Förderung des QualiSchecks finanziell gefördert.

Viele haben dadurch erfolgreich ihre Ausbildung berufsbegleitend abgeschlossen. Aus angelernten Beschäftigten sind Fachkräfte geworden.

Wir möchten uns bei Ihnen, den Akteuren aus dem Wirtschaftsministerium, den Kammern den Bildungsanbietern, den Berufsschulen und zahlreichen weiteren Netzwerkpartnern für Ihre Unterstützung bedanken, unsere Klienten bei der erfolgreichen Qualifizierung zum Berufsabschluss zu unterstützen.

Mit dem Start der neuen Förderperiode der Europäischen Union zum 1. Juli, dem ESF Plus Programm, wird der Fokus der Fachkräftesicherung in Hessen mit dem Ziel Fachkräfte zu gewinnen, einzubinden und weiter zu entwickeln noch mehr intensiviert.

Die Bildungscoaches von FRESKO e.V., stark in der Netzwerkarbeit und herausragend in der beruflichen Qualifizierungsberatung sind auch in der neuen Förderperiode die Ansprechpartner, wenn es um die berufliche Bildung von Beschäftigten geht. Im Sinne des lebenslangen Lernens und der schnellen Veränderung in den Berufsfeldern finden die Bildungscoaches gemeinsam mit den Klienten den geeigneten Weg, um sich beruflich weiterzuentwickeln. Dabei nehmen die Bildungscoaches die Potentiale jeden Einzelnen in den Blick, um die geeignete berufliche Qualifizierung zu finden. Von einer beruflichen Weiterbildung, Umschulung oder Aufstiegsqualifizierung, bis hin zur Nachqualifizierung zum anerkannten Berufsabschluss bestehen sowohl diverse Angebote auf dem Weiterbildungsmarkt als auch zahlreiche finanzielle Fördermöglichkeiten.

Die Beratung ist kostenfrei und erfolgt je nach Wunsch persönlich oder auch digital.

Gerne kommen wir auch in Ihr Unternehmen und beraten vor Ort.
Melden Sie sich bei uns!
Ingrid Weinreich
0611 969 70 46-7
i.weinreich[a]fresko.org
Claudia Ackermann
0611 969 70 46-6
c.ackermann[a]fresko.org

7. Juli 2022
von Wencke Strauss
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InteA-Schülerinnen und Schüler tanzen beim Partizipationsprojekt „EDEN“ in Darmstadt, Wiesbaden und Frankfurt

„Stelle Dir vor, Du könntest an einem Ort Deiner Wahl leben und diesen auch selbst gestalten. Wie deinen persönlichen Garten. Wie würde er aussehen? Wo würde Dein Eden sein?“ Mit diesen Worten wird auf der Internetseite des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden das Tanz-Partizipationsprojekt „EDEN“ beschrieben. Und weiter:

“ ‚EDEN‘ begibt sich auf die Suche nach diesem lebendigen Ort in uns und um uns herum und fragt danach, wie und wo ein Ort des Gleichgewichts zwischen unberührten, wilden Naturmächten und domestizierten, gepflegten Landschaften artikuliert werden kann. In einer Auseinandersetzung mit den Sprachgewalten der Natur erforscht das Partizipationsprojekt wie Mensch und Natur als Einheit, Gegensätze, Spielmöglichkeiten oder Reibungsflächen in einen Dialog miteinander treten können. Wir laden Menschen aus unterschiedlichen Lebenskontexten, Biografien und Generationen ein, diesen utopischen oder realen Ort mit zu erschaffen und eine außergewöhnliche Tanzerfahrung zu erleben.“

Bilder und ein Video auf der Internetseite des Hessischen Staatstheaters geben einen Eindruck von der Choreografie, die viel Spannung und Dynamik auf der Bühen erwarten lässt!

Mijdar, Fatima, Marziya, Lindy L’Or, Farhad und Zilan (v.l.n.r.) aus dem InteA-Programm bei FRESKO e.V. werden im Partizipationsprojekt „EDEN“ ab Ende Juni 2022 live vor Publikum in Darmstadt, Wiesbaden und Frankfurt tanzen

Insgesamt hatten sich allein in der Landeshauptstadt Wiesbaden 150 Frauen und Männer, die das Mindestalter von 16 Jahren gerade eben erreicht hatten oder auch schon deutlich älter waren, für das Partizipationsprojekt in Kooperation mit der Tanzplattform Rhein-Main beworben. Teilnehmen konnten letztlich jedoch – produktions- und auch Corona-bedingt – nur 20 Personen.

Sechs Schülerinnen und Schüler, die im Rahmen des Landesprogramms InteA – Integration durch Anschluss und Abschluss die letzten Jahre ihrer Schulpflicht an der Kerschensteinerschule in Wiesbaden verbringen, schafften es unter die glücklichen 20. Sie lassen sich zwischen Anfang Mai und Ende Juli 2022, wenn die letzte Vorstellung über die Bühne gegangen sein wird, auf das Tanzabenteuer ein.

Die Teilnahme am Partizipationsprojekt ist kostenlos – und man muss noch nicht einmal Tanzkenntnisse mitbringen.

 

Die Wiesbadener Proben finden jeden Mittwochabend von 18:45 bis 22:00 Uhr im Hessischen Staatstheater statt. Die Künstlerische Leitung haben Nira Priore Nouak, Raimonda Gudavičiūtė und Marcelo Omine.

Das Projekt „EDEN“ ist allerdings tatsächlich ein städteübergreifendes Projekt: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus der Landeshauptstadt Wiesbaden, aus Darmstadt und aus Frankfurt und werden zunächst getrennt voneinander, jede Gruppe in ihrer Stadt, die Chorographie einstudieren. Später werden die Gruppen in Samstagsproben nach und nach zusammengebracht, dabei stehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den drei Städten dann erstmals gemeinsam auf der Bühne. Bei der Premiere in Darmstadt Ende Juni 2022 und während der Vorstellungen in Wiesbaden und Frankfurt im Juli werden insgesamt 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der Bühne stehen. Man kann sich also schon einmal auf die Vorstellungen im Sommer mit dieser riesigen Anzahl an Partizipantinnen und Partizipanten freuen!

Die InteA-Schülerinnen und -Schüler berichteten, nachdem die ersten Proben ‚überstanden‘ waren, dass sie mit „EDEN“ völlig neue Erfahrungen machen.

 

Viele von ihnen hatten zuvor keinerlei Tanzerfahrungen, noch waren sie schon jemals in einem Ballettsaal gewesen. Die jungen Leute aus der Kerschensteinerschule arbeiten mit einer bunt gemischten Gruppe aus allen Alterstufen und Generationenen zusammen – und natürlich mit professionellen Künstlerinnen und Künstlern. Das Partizipationsprojekt hat Anspruch – und beansprucht die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch in nicht geringem Maße.

Die Proben laufen bisher gut, erfordern aber jedes Mal drei Stunden am Stück Konzentration und Ausdauer. Die Chorographie ist sehr komplex, so erzählen es die InteA-Schülerinnen und -Schüler. Jedoch hätten sie immer viel Spaß dabei und würden auch viel lachen.

Sirin Akyol, Sozialpädagogin und InteA-Projektkoordinatorin für FRESKO e.V., berichtet von ihren Eindrücken bei der ersten Probe – bei der sie gleich dabeibleiben und mittanzen durfte (oder: musste?): „Eigentlich wollte ich die Schülerinnen und Schüler zum ersten Termin nur hinbegleiten, sie dort abgeben und anschließend nach einem langen Arbeitstag nach Hause fahren. Doch am Staatstheater angekommen, hat mich die künstlerische Leiterin Nira Priore Nouak überzeugt, bei der ersten Probe einfach gleich dazubleiben und mitzumachen. Ich habe mich drauf eingelassen, denn ich war ja schon sehr neugierig.

Nach einer langen Vorstellungs- und Einführungsphase ging es endlich los. Wir verteilten und bewegten uns im Raum, erst einmal Aufwärmübungen. Dann wurden hintereinander einzelne Tanzelemente vorgestellt, die wir nachmachen sollten. Zum Beispiel hat jeder ein großes Kissen bekommen, sollte auf dem Kissen sitzen, liegen, stehen, sich auf das Kissen fallen lassen und viele weitere solcher Aktivitäten. Im Hintergrund lief Musik, die extra für das Partizipationsorojekt komponiert worden war. Nach drei Stunden war ich platt. Den InteA-Schülerinnen und -Schülern ging es aber nicht anders!

„Für mich persönlich war es ein tolles Erlebnis, mich gemeinsam mit völlig fremden Menschen und insbesondere mit meinen Schülerinnen und Schülern auf die Tanzerfahrung einzulassen.“

 

Wir sehen uns täglich im Unterricht, sie kommen oft in mein Büro – aber tanzen haben mich die Schülerinnen und Schüler ja noch nie gesehen! Beim Blickkontakt mit ihnen lachten wir viel über uns selbst. Nach den drei Stunden haben die Schülerinnen und Schüler und Nira Priore Nouak versucht, mich zu überreden, jede Woche mitzumachen. Anscheinend sahen sie in mir ein unentdecktes Tanztalent … Das Angebot musste ich aus zeitlichen Gründen jedoch leider ablehnen.

Am nächsten Tag hatten wir alle bösen Muskelkater und konnten uns kaum bewegen und laufen. Im Nachhinein bin ich trotzdem froh, an der ersten Probe teilgenommen zu haben. So habe ich nun einen Eindruck davon, wie das Projekt aufgebaut ist, welche Arbeit dahintersteckt, was erwartet wird. Und ich freue mich, bei der Uraufführung in Darmstadt und bei den weiteren Vorstellungen – ich muss ja bei allen dabeisein! – meine jungen Leute auf der Bühne zu sehen.“

30. Juni 2022 – Staatstheater Darmstadt (Premiere)

08. Juli 2022 – Hessisches Staatstheater Wiesbaden

14. Juli 2022 – Frankfurt LAB

25. März 2022
von Wencke Strauss
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Pilotierung „Kommunikative Bedarfserhebung in Betrieben“ bei FRESKO e.V.

Im Mai 2021 initiierten das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) das Projekt „Kommunikative Bedarfserhebung in Betrieben“. Die IQ Servicestelle Berufsbezogenes Deutsch bei FRESKO e.V. beteiligt sich an diesem Projekt und ermittelt gemeinsam mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die internationale Fachkräfte beschäftigen oder auch in Zukunft beschäftigen wollen, welche Bedarfe für Deutsch am Arbeitsplatz bestehen. Dazu werden in den KMU Interviews mit der Geschäftsleitung, aber auch mit den internationalen Fachkräften geführt.

© Netzwerk IQ/ANNEGRET HULTSCH Fotografie

Ziel der kommunikativen Bedarfserhebung

Wenn Menschen mit einer anderen Muttersprache als Deutsch eine Beschäftigung oder Ausbildung aufnehmen, kann es im Berufsalltag zu sprachlich bedingten Kommunikationsschwierigkeiten kommen. Einerseits sind die Anforderungen der verschiedenen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber an die Sprachkenntnisse ihrer Beschäftigten vielfältig und hoch. Andererseits variiert die sprachliche Kompetenz und der jeweilige Lernbedarf bei den einzelnen Zweitsprecherinnen und Zweitsprechern stark. Aus diesem Grund werden kommunikative Situationen am Arbeitsplatz, in der Ausbildung und in der Qualifizierung nur schwer bewältigt und es kommt zu Problemen.

© Netzwerk IQ Fotografin: Silke Paustian

Eine kommunikative Bedarfserhebung im Unternehmen kann von Vorteil sein, um die arbeitsplatzspezifischen Herausforderungen zu erkennen und einen Plan für deren Bewältigung zu entwickeln. Dabei werden berufstypische sprachliche Anforderungen am Arbeitsplatz identifiziert und beschrieben. So lässt sich die Frage beantworten, welche Sprachkompetenzen vermittelt werden müssen, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit an den jeweiligen Arbeitsplätzen ausführen können.

Die IQ Servicestelle Berufsbezogenes Deutsch führt diese Bedarfserhebung durch und informiert und berät insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, welche Sprachförderangebote in der Region existieren, wie diese passgenau auf die Bedarfe in ihrem Betrieb eingehen können und welche formalen Kriterien gegebenenfalls für eine Förderung zu erfüllen sind.

adobe.stock Monkey Business

11. März 2022
von Wencke Strauss
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Das ALFA-Mobil zu Gast in Eltville zusammen mit FRESKO e.V. und dem Mehrgenerationenhaus

Viele Erwachsene haben Probleme mit dem Lesen und Schreiben

Zeitung lesen, Notizen für den Kollegen schreiben, eine E-Mail verschicken oder den Kindern etwas vorlesen – für viele Erwachsene sind diese Alltagshandlungen kaum zu überwindende Hürden. Um auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen, kam das ALFA-Mobil des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung e.V. (BVAG) am 08. März nach Eltville am Rhein.

Das ALFA-Mobil-Team mit dem Eltviller Bürgermeister Patrick Kunkel sowie Mitarbeiterinnen des Mehrgenerationenhauses Eltville und von FRESKO e.V.

Zusammen mit dem Mehrgenerationenhaus Eltville und FRESKO e.V. veranstalteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ALFA-Mobils einen Aktionstag im Foyer der Märkte REWE, TAKKO und Deichmann am Kiliansring, um Jugendlichen und Erwachsenen, die ihre Schreib- und Lesekenntnisse verbessern möchten, sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren Hinweise auf Unterstützungsmöglichkeiten – insbesondere das Lerncafé Eltville – zu geben.

Bürgermeister Patrick Kunkel im Gespräch mit den ALFA-Team-Mitarbeiterinnen Agnieszka Jaworska und Marula Sednawi und Lernbotschafter Dan Mohr

Betroffene sind häufig von sozialer oder beruflicher Teilhabe ausgeschlossen und verstecken sich

Wichtig ist es, das Problem in die Öffentlichkeit zu tragen, um es von Tabu und Stigma zu befreien. Deshalb war am Beratungsstand auch ein sogenannter Lernbotschafter mit dabei: Dan Mohr hat erst im Erwachsenenalter begonnen, Lesen und Schreiben zu lernen. Er berichtete von seinen eigenen Erfahrungen und trug so ganz authentisch dazu bei, dass das Thema nicht schambehaftet sein muss.

Dan Mohr konnte vor Beginn seines Kurses nicht lesen und schreiben, in der Schule sei er immer so durchgerutscht, berichtete er. Aber er war schon gleich zu Beginn als Lernbotschafter für das ALFA-Mobil mit dabei, um andere zur Kursteilnahme zu ermutigen. Er erzählte, dass er damals von seiner Frau zum Kurs geschickt wurde und dies nicht bereut hat. Wenn er sich früher immer verstecken musste und Gründe wie eine vergessene Brille vorschob, um nicht lesen zu müssen, ist er jetzt froh, dass er ohne Hilfe den Busfahrplan oder alle Schilder auf seiner Strecke beim Motorradfahren lesen kann. Er ist stolz darauf, was er erreicht hat, und sagt über sich selbst: „Ich bin jetzt glücklich.“

Auch Patrick Kunkel, Bürgermeister von Eltville, kam zum Stand, um sich über das Thema und über das Lerncafé zu informieren, und betonte, wie wichtig es für ihn und die Stadt Eltville sei, Menschen mit diesem Hilfsangebot zu erreichen.